Uran
Neue Studie über Uranressourcen
Die Energiekrise.de Autoren Werner Zittel und Jörg Schindler haben für die «Energy Watch Group» eine Studie mit dem Titel Uranium Resources and Nuclear Energy fertig gestellt. Die Studie beleuchtet intensiv die Reserven- und Ressourcenlage von Uran. Weiter werden mögliche Entwicklungen für die Zukunft der Kernenergienutzung diskutiert. Die Studie zeigt auch, welche enormen Anstrengungen notwendig wären um den Kernenergieanteil am Weltenergiemix für die nächsten 20–30 Jahre auch nur konstant zu halten.
Darüber hinaus gehende Ausweitungen – wie z.B. von der Internationalen Energie Agentur (IEA) empfohlen – müssen immer an der zukünftigen Verfügbarkeit von Kernbrennstoffen gemessen werden. Und da sieht es nicht gut aus: «Selbst wenn wir kalkulieren, dass die Preise für Uran enorm steigen und damit die Ausbeutung bislang unwirtschaftlicher Minen interessant wird, sind die Uranlager in spätestens 70 Jahren erschöpft», sagt Werner Zittel. «Alle Vorschläge, die Atomenergie auszubauen, vernachlässigen die Tatsache, dass die Rohstoffbasis für diese Technologie erheblich schrumpft und keinen weiteren Ausbau mehr zulässt. Das bedeutet insbesondere, dass die Betreiber neuer Atomkraftwerke – wie von der IEA in ihrem World Energy Outlook in diesem Herbst gefordert – in jedem Fall mit dramatischen Preissprüngen konfrontiert sind».
Die Energiekrise.de Autoren Werner Zittel und Jörg Schindler haben für die Energy Watch Group eine Studie mit dem Titel Uranium Resources and Nuclear Energy fertig gestellt. Die Studie beleuchtet intensiv die Reserven- und Ressourcenlage von Uran. Weiter werden mögliche Entwicklungen für die Zukunft der Kernenergienutzung diskutiert. Die Studie zeigt auch, welche enormen Anstrengungen notwendig wären um den Kernenergieanteil am Weltenergiemix für die nächsten 20-30 Jahre auch nur konstant zu halten.
Die weltweiten Uranförderzahlen finden Sie unter folgendem Link:
www.wise-uranium.org
Uran genauso knapp wie Öl
Nach Statistiken des Erdölkonzerns BP reichen die weltweiten Erdölreserven (1'200 Mrd. Barrels) beim aktuellen Verbrauch (82'500'000 Barrels/Tag) noch für rund 40 Jahre. Der jährlich ansteigende Verbrauch wird dies noch beschleunigen. Jedoch wird Öl nicht von einem auf den andern Tag ausgehen. Die Verknappung wird zu stark steigenden Preisen führen und Energie zum noch kostbareren Gut machen.
Die Flucht in die Kernenergie liegt da nahe. Doch auch hier bahnt sich eine ähnliche Situation an. Zur Elektrizitätserzeugung in Atomkraftwerken wird Uran benötigt. Der Preis von Uran hat sich seit 2004 mehr als verdoppelt. Dies sind Indikatoren für eine Uranverknappung. Angesichts der Tatsache, dass viele Staaten (u.a. China) neue Atomkraftwerke bauen, wird sich dies noch verschärfen.
Kernenergie wird nie einen relevanten Beitrag zur Energieversorgung leisten können. Heute hat die Kernenergie einen Anteil am Primärenergieverbrauch der Welt von unter zwei Prozent. Die Uranvorräte reichen damit für die heute eingesetzten Kraftwerkstypen weniger als einhundert Jahre.
Würden wir einen weltweiten Anteil von vierzig Prozent Primärenergie aus Kernkraftwerken anstreben, wären die Uranvorräte innerhalb von zehn Jahren erschöpft.
Stellen wir uns trotzdem einmal vor, wir wollten die Kernenergie als wesentlichen Faktor in einer zukünftigen Energieversorgung ansehen: um den heutigen Energiebedarf zu decken bräuchte es etwa sechstausend Reaktoren, ohne Reserveleistung und ohne die Berücksichtigung der Zuwächse der Zukunft. Dies wären vermutlich noch einmal zwei bis dreitausend Reaktoren. Diese Reaktoren könnten nur während einem Bruchteil ihrer möglichen Laufzeit arbeiten und wären Fehlinvestitionen.
Alleine die erste Zahl bedeutet, dass zwanzig Jahre lang praktisch jeden Tag ein Kraftwerk in Betrieb gehen müsste. Nehmen wir jede Woche eines in Betrieb, brauchen wir für den Aufbau etwa hundertzwanzig Jahre. In etwa fünfzig Jahren müssen wir aber bereits eine funktionierende neue Energieversorgung haben.
Das Vorhaben wäre aus vielen Gründen undurchführbar. Zudem konnte die Problematik der Atomabfälle bis heute nicht gelöst werden und birgt grosse Risiken. Kernenergie hat in Zukunft für die weltweite Energieversorgung eine geringe Bedeutung.